In Carnarvon blieben wir nicht lange, warum auch?! Es gab ja keine Jobs, also ging es weiter nach Norden – Coral Bay.
MONTAG: HAPPY BIRTHDAY TO MUTTI!
Dort war es echt heiß. Man glaubt gar nicht was ein paar 100km in Norden das Klima verändert. Coral Bay ist eine Straße, mehr nicht. Aber es hat einen wunderschönen Strand, wo man nur Knietief ins Wasser gehen muss um schon die verschiedensten Fische, Farben und Korallen zu sehen (daher der Name???!) Jedenfalls macht dieses kleine Etwas von Dorf wahnsinnig Lust aufs Tauchen, weswegen ich mich über ein Open Water Dive Course informiert habe. Als aller erstes brauchst man ein Medical, welches nur in Exmouth zu kriegen ist… Gesagt, getan – auf nach Exmouth (155km weiter nördlich). Dort angekommen wurde uns gesagt, dass Exmouth keine medicals macht zur Zeit 😦
Frustriert sind wir dann zum Lighthouse gefahren, wo man angeblich Wale beobachten kann. Nach blödem ins Wasser starren verging einem schnell die Lust, doch dann sah ein Mann neben mir einen Wal – ich dann auch 🙂 Gaaaaaaaaaaaaaaannz weit draußen hat man etwas auf und abtauchen sehen. Mein erster Wal…. Das erste Mal, dass ich wirklich etwas gesehen habe, wo man etwas beobachten kann 🙂 Ich bin schnell zum Auto gegangen um Julia zu erzählen, dass es hier tatsächlich Wale zu sehen gibt. Sie telefonierte noch mit ihrer Mama und hat später leider keinen mehr gesehen.
Da uns gesagt wurde, dass die Medicals aber in Coral Bay gerade gemacht werden sind wir leicht genervt wieder zurück gefahren. Um uns dort sagen zu lassen, dass Exmouth die definitiv machen müssen und Coral Bay gar nicht die Möglichkeiten hat ein Medical auszustellen. Das reichte, ich rief im Hospital in Exmouth an und machte einen Termin für Montag! Geht ja doch auf einmal…
Wir hatten jetzt also eine halbe Woche bis zum Medical in der wir uns die Zeit vertreiben mussten. Wir blieben eine Nacht in Coral Bay, haben jedoch „free camping“ gemacht, da uns die Parks viiiiieeeelll zu teuer waren. Es stand zwar überall ganz groß, dass es verboten war, aber wir armen Backpacker haben doch kein Geld. Wir haben uns in eine kleine Nebenstraße (Einbahnstraße zu einer Baustelle) gestellt in der Hoffnung das hier keiner lang fährt. Falsch gedacht!
Wir sind recht früh aufgewacht am nächsten Morgen und haben festgestellt, dass wir nicht an einer Baustelle parkten, sondern an einer Müllhalde. Um unser Auto herum waren lauter kleine Dingotapsen. Dann kam ein Auto, ein großes Auto und wir dachten schon, dass es jetzt teuer wird. Aber es war nur ein Müllwagen, der seinen Müll entleerte, 10000000000 Möwen kamen an, um zu fressen. Solche Massen an Vögel hab ich noch nie auf einmal gesehen, also schnell Camera raus und Fotos machen. Und wie wir so (im Schlafanzug) auf der Straße im Halbdunkeln rum hüpfen und Fotos machen, kam das nächste Auto – und hielt…
„Weißt du wer ich bin?“
„Nein“ (Was für eine dumme Frage…. natürlich weiß man es, spätestens bei der Frage…)
„Ich bin der Ranger! Habt ihr hier geschlafen?“ Ich warf ein Auge auf die Windschutzscheibe, die blöderweise immer noch beschlagen war. Mit gaaaaaaanz viel Honig um Mund schmieren hab ich es dann geschafft, ihn auf 10min rauszuhandeln, in denen er wegguckt und wir verschwinden. Glück gehabt! 🙂
Ein weiter schöner Schnorchel Tag verging in dem wir uns entschlossen zum Karijini NP zu fahren, abends gings los. In irgendeiner Parkbucht hielten wir um zu schlafen. Das erste Auto kam vorbei und hupte. Sehr witzig dachten wir, einen nicht schlafen zu lassen. Doch als dann ein Roadtrain kam und uns ebenfalls wie blöd anhupte, hatten wir die Hosen voll und sind wieder nach vorne geklettert und bis zum nächsten Roadhouse gefahren (50km). Dort angekommen, konnten die uns aber auch nicht erzählen warum uns alle angehupt haben. Naja, nevermind – zahlt man halt ein paar $ um sich sicherer zu fühlen. Am darauf folgenden Tag kamen wir in Tom Price an und haben uns gefreut einen Coles zu sehen und uns nochmal ordentlich mit Wasser eindecken zu können. (Das Wasser in Coral Bay kannst du nicht trinken und welches zu kaufen war ebenfalls unmenschlich) Zu unserer Überraschung suchte Coles sogar gerade Personal. Das wäre ein Traumjob, in den Nightfill zu kommen. Du brauchst kein Caravanpark zu zahlen, kriegst knapp 30$ die Std. und die Sachen die man nicht mehr verkaufen konnten (Dosen die verbeult waren) konntest du mitnehmen. Sofort füllten wir das Form aus und fuhren weiter Richtung Karijini. Ein zweiter Versuch in einer Parkbucht zu schlafen, direkt an einem Bahnübergang. Was wir nicht wußten war, dass dieser noch befahren wurde – und wie befahren der war!!!! Die komplette Nacht durch fuhr ein „Zug“ (wenn man das noch Zug nennen darf – 3 Lokomotiven und bei 237 Wagongs habe ich aufgehört zu zählen) alle 20min vorbei, jedes Mal 3laute Warnsignale. (Sch*** Minenstadt)
Am nächsten Tag kam ich mit meinem rechten Auge überhaupt nicht mehr klar und fuhr mit der Brille weiter. Im NP haben wir gleich die ersten 3 Gorges gemacht, Julia ist sogar in fast jedem Pool geschwommen. Irgendwann war uns das Gekletter und Gehangel zu blöd und wir sind mit unseren Schuhen einfach quer durchs Wasser. Wir wussten ja, dass man schwimmen konnte (hatten ja auch unsere Bikinis an), aber das man so gut wie die ganze Zeit (im Hancock Gorge) durchs Wasser waten muss, wussten wir nicht.
Dort haben wir (man glaubt es kaum) natürlich Deutsche getroffen – Marcus und Roland. Mit denen sind wir auch noch ein Stückchen weiter geklettert, als man eingentlich durfte (nur Leute die Kletter-Equipment hatten und sich abseilen konnten durften weiter), aber es hat sich für die Aussicht definitiv gelohnt. Marcus und Roland haben bis dahin sogar ihrer Cameras mitgeschleppt und aufgepasst, dass sie keinen Spritzer Wasser abkriegen.
Abends saßen wir auch noch zusammen und wie der Zufall es will war Marcus Verfahrenstechniker, konnte Julia also gute Tips geben, falls sie sich wirklich entschließen sollte LRT zu studieren, da er für Airbus Triebwerke einkauft. Roland war Augenarzt und hat mir gleich 5 verschiedene Sachen gegen eine Bindehautentzündung für mein Auge geben können.
Am Morgen haben wir uns dann verabschiedet, um uns 2Stunden später im Dales Gorge wieder zu treffen. Dort gibt es eigentlich nur 2 Pools die man sehen MUSS. Bei dem Einen gibt es einen kleinen Wasserfall unter den du dich stellen und dir eine Massage abholen kannst. Das war ein fantastisches Gefühl unter einem „echten“ Wasserfall zu stehen, in der freien Natur! Der andere Pool hatte ein natürlichen 7m Turm von denen viele gesprungen sind, bis einer falsch eintauchte und mit einer komplett rot aufgeschrammten Seite wieder raus kam.
Marcus und Roland haben etwas gedrängelt, sie wollten noch bis nach Broome und haben uns dann zu unserem Carpark chauffiert. Wir sind kurz darauf auch losgefahren Richtung Exmouth, wo ich am nächsten Tag mein Medical Termin hatte.
Auf dem Weg zurück ist Julia eingenickt und hat das über die Straße laufende Wombat nicht gesehen. Wer weiß, ob sie nochmal die Chance hat, ein frei laufendes (lebendes) Wombat hier in OZ zu sehen 😉
Der NP war der Beste in dem ich bisher war, ich dachte die Grampians kann nichts mehr toppen, aber Karijini hat es locker geschafft, obgleich man die beiden gar nicht miteinander vergleichen kann. Im Karijini kann man einfach alles machen, wandern, klettern, schwimmen, abseilen,…..
In Exmouth warteten wir auf meinen Termin, 10min vor dem eigentlichen Termin riefen sie mich an und fragten ob ich nicht jetzt schon kommen kann (denken die etwa, dass ich vor dem Hospital hocke und warte??? Nicht dass sie damit falsch lagen, aber ruft man wegen 10min an?)? Natürlich konnte ich…
50min, 150$ (Unverschämtheit) und einige schockende Erkenntnisse meiner Selbst später habe ich mein Dive Medical in der Hand und weiß, dass ich fürs Tauchen tauge. Der nächste Open Water Dive Course fing am Montag an. Gleich hab ich mich angemeldet und hab mir die Bücher abgeholt, die ich bis dahin lesen musste.
Ein kurzer Anruf bei Coles hat uns auch klar gemacht, dass wir keine Hoffnungen mehr hegen müssen, genommen zu werden.
Die Nacht haben wir in einem Caravanpark verbracht, in einem viiiieeell zu teurem, viiieeelll zu schmutzigem, viieeell zu unfreundlichem. Ich rate allen, geht NIEMALS in den Top Tourist in Exmouth, selbst wenn ihr die Member Card habt. NIEMALS! Nein, nein, nein 😉
Der Schock vom Ranger in Coral Bay wurde verdrängt durch den schlechten Service im Top Tourist, so dasss wir uns mal wieder ans „free camping“ trauten. Diesmal sind wir klüger… diesmal stehen wir einfach eher auf, bevor der Ranger kommt. Wir wurden schon oft genug erwischt, um zu wissen, dass er zwischen kurz nach 6 und 7Uhr kommt… Das heißt, um 6Uhr sind wir auf der Straße. Inzwischen ist es hier auch so warm, dass die Scheibe nicht mehr beschlägt.
Jaha, wir sind „früh-aufstehende-Backpacker“ sowas erlebt man nicht oft! Aber mit ganz viel doing und wenig learning hat es doch endlich klick gemacht.
Wie geplant waren wir um 6.03Uhr auf der Straße in Richtung Cape Range NP , wir sind noch keine 50m gefahren als uns das Rangerauto entgegenfuhr. HA! Der soll uns mal beweisen, dass wir nicht die ganze Nacht durchgefahren sind. HA! Wenn das immer so gut klappt, können wir so einiges sparen…. 🙂
Der Cape Range NP war ganz schön. Er bestand aus Stränden; was soll man am Ningaloo Reef auch erwarten? Ein NP zum Schwimmen und Schnorcheln – weiße Strände. Nach 2 Tagen hat man wirklich alles gesehen und wir sind wieder zurück gefahren.
Irgendwie mussten wir uns noch bei Top Tourist rächen, also sind wir dort zum Duschen „eingebrochen“. Nichts besonderes für Backpacker…:P
Am Sonntag sind wir in einen anderen Caravanpark gegangen, der direkt mit meinem Tauchkurs im selben „Gebäude“ war (die Reception). Der relativ günstig ist, aber viel viel schöner… Hier könnte man fast Urlaub machen, der hat alles da und ist sauber. 🙂
Am Montag fing mein Course an mit 3 weiteren, auf einen 5. warteten wir noch (bis zum nächsten Tag). Nach einem einschläfernden Film und Fragenbesprechung gings gleich weiter in einen EISpool um die ersten Skills zu lernen. Das gleiche passierte am Dienstag, nur das wir da erst ohne Neo rein sollten, um unsere 200m zu schwimmen und darauf 10min im Wasser bleiben sollten, im Eiswasser…. brrrrr! An sich war der Rest aber schon fast zu einfach. Ich dachte, dass ich richtige Probleme mit der Maske kriege wenn wir sie fluten oder gar abnehmen sollten um sie dann auszublasen, aber nichts da. Alles ganz einfach!
Am Mittwoch sollte es eigentlich raus aufs Boot, zu unserem ersten Tauchgang, es war aber zu windig, sodass es auf Donnerstag Morgen verschoben wurde. Dann auf Donnerstag Nachmittag (immer noch zu windig) und dann wurde er ganz abgesagt, da ein Wal gestorben ist und es nun dort wo wir tauchen wollten von Haien nur so wimmelt. Die würden dann nicht nur gucken, sondern alles aus Hunger und Blutrausch angreifen. Nun ist der nächste Termin für morgen früh angesetzt, mal sehen wie windig es sein wird und ob wir noch einen Hai sehen werden. Wir werden jetzt an einer anderen Stelle tauchen, aber vielleicht verirrt sich ja ein Hai zu uns, es wäre schon einmalig mit einem Hai tauchen zu dürfen, auch wenn´s nur in weiter Entfernung ist.
Zur Entschädigung gab es heute Fisch. Nachdem uns eine gute Colestüte mit 2 Pizzen geklaut wurde, haben wir uns Kalamariringe gegönnt. Und heute war irgendjemand fischen und hat ein Monster von Fisch gefangen, er hat alle eingeladen mitzuessen 🙂
Soeben ist unser IQ um weitere Punkte auf der Skala hinaufgeklettert. Wir haben vor den Ohren eines Franzosen (der perfekt deutsch sprach) fett abgelästert. Über ihn natürlich. Fettwanne für diese Woche – checked!